Zum sozialen Lernen im Hunsrück

Zu Beginn des Kurssystems der gymnasialen Oberstufe fremdeln die Elftklässler mitunter und versuchen sich in den je neuen Kursen eines Schultages in wechselnden Zusammensetzungen zurechtzufinden.

Um den Übergang ins Kurssystem zu erleichtern und eine Situation der Vertrautheit zu schaffen, zogen sich auch in diesem Herbst alle Schülerinnen und Schüler der Kurse 11 am St. Wendeler Arnold-Janssen-Gymnasium (AJG) mit ihren Religionslehrern für zwei Einkehrtage in ein Selbstversorgerhaus zurück.

Bestaunten sie anfangs noch die fehlenden Anregungen im idyllischen Hunsrückdorf Rascheid, so fanden sie bald großen Gefallen an der eigenen Organisation und Durchführung der Tage, die ihnen Verantwortung, Rücksichtnahme und Arbeitseinsatz abverlangten.

Einkaufslisten schreiben, Koch- und Küchendienste, Putzkommandos abstellen, Vorbereitung von Lagerfeuer, Nachtwanderung, Abend- und Morgenlob vorbereiten und besonders in Kleingruppen unter der Regie von Schülermoderatoren spielerisch und vertrauensvoll am Zusammenhalt der Gemeinschaft zu arbeiten – all das leisteten die Gymnasiasten sichtlich gerne und diskutierten teils auch noch in den Spiel- und Freizeiten Themen aus der Gruppenarbeitsphase weiter.

Die Kleingruppenarbeit des ersten Tages wurde am zweiten Tag abgelöst von kursübergreifenden Spielen, die alle Schülerinnen und Schüler mit einbanden und gemeinsames Problemlösen zum Inhalt hatte. Wie organisiert man sich, wenn man gemeinsam Hürden (hohes Seil) zu überwinden hat oder sich auf zu wenigen Stühlen ohne den Boden zu berühren gemeinsam auf ein Ziel zubewegen soll?

Dass solche Art zusammenzuarbeiten auf sinnvolle Weise Schüler verbindet und stärkt, bestätigten die Gymnasiasten auf der Abschlussbesprechung und dankten der Schulleitung für zwei „geopferte“ Unterrichtstage sowie dem Förderverein für die großzügige Übernahme der Transportkosten.