„Du siehst mich!“

Evangelischer Kirchentag in Berlin 24.05. – 28.05.17

„Du siehst mich“ (1. Mose 16, 13), so lautete das Leitwort des Kirchentags in Berlin, zu welchem sich vom Arnold-Janssen-Gymnasium am frühen Mittwochmorgen (03:45 Uhr!) 40 Schülerinnen und Schüler sowie 3 Lehrer, Frau Reichert-Alt, Herr Schwarz und Herr Maurer, auf den Weg machten. Nach einer 10-stündigen Busfahrt erreichten wir unsere in Potsdam gelegene Schule, in der wir die nächsten vier Tage auf Isomatten mit Schlafsäcken übernachten konnten.

Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums beschäftigten sich viele Programme auf dem Kirchentag mit Martin Luther, seinem Werk und seinem Wirken. In zahlreichen Veranstaltungen konnte man Gottesdienste, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Theateraufführungen, (Tanz-) Workshops, Bibelarbeiten, Kunstprojekte, Konzerte und Gemeinschaftsaktionen zusammen mit Christen und Nichtchristen, Flüchtlingen und Andersgläubigen besuchen. Als musikalischer Höhepunkt gingen einige von uns zu den Großkonzerten der Kölner A-cappella-Gruppe „Wise Guys“ und von „Max Giesinger“ oder „Polkageist“. Natürlich konnte man aber auch einfach die Zeit genießen, um sich die Sehenswürdigkeiten Berlins genauer anzuschauen. Auch unsere Lehrer führten uns durch die Stadt und erklärten uns wichtige geschichtliche, aber auch politische Hintergründe zu den einzelnen Bauwerken wie dem Reichstagsgebäude, dem Bundeskanzleramt, dem Brandenburger Tor, … und dem Holocaust-Denkmal. Neben zahlreichen Museumsbesuchen stellte jeder sein ganz individuelles Programm zusammen und variierte es nach Lust und Laune. Jeden Vormittag besuchten wir gemeinsam mit unseren Lehrern eine Veranstaltung, um so von unseren „Kirchentagsexperten“ die besten Programme vorgestellt zu bekommen. So besuchten wir die Jugendmeile und das Messegelände mit dem Markt der Möglichkeiten gemeinsam, wo wir bei Gemeinschaftsaktionen teilnehmen oder uns zu zahlreichen Themen informieren konnten. Außerdem unternahmen wir auch eine Bootstour auf der Spree vorbei an dem Haus der Kulturen der Welt (genannt „schwangere Auster“), dem Bundestag, der Museumsinsel, dem Berliner Dom, … begleitet von einem Chor und einer Band, der die intensiven Informationen, die uns ein Historiker zu den einzelnen Bauwerken schilderte, auflockerten. Bei den gut ausgeschilderten und organisierten Veranstaltungen konnte jeder der fast 100 000 Teilnehmer seinen Geschmack treffen und seinen Glauben ausleben, miteinander teilen, diskutieren und vertiefen.

Es war eine tolle Erfahrung, die riesige Gemeinschaft der Gläubigen kennenzulernen. So begegneten wir egal an welchem Ort, sei es in einem Café, im Park oder auch einfach nur in der Straßenbahn, immer wieder vielen Menschen mit den orangefarbenen Kirchentagsschals.

Den Abschlussgottesdienst in der Lutherstadt Wittenberg konnten wir leider aus zeitlichen Gründen nicht besuchen, dafür feierten wir vor unserer Heimfahrt einen kleinen Gottesdienst mit unseren Quartierbewohnern des Leibnizgymnasiums.

Zusammenfassend lässt sich also auf eine tolle Fahrt bei wunderschön warmem Wetter mit vielen unterschiedlichen und interessanten Erfahrungen zurückblicken. Durch das Motto wurde auch verdeutlicht, öfter genauer „hinzuschauen“. Wir sollen nicht einfach unaufmerksam durch die eigene Welt laufen, ohne Rücksicht auf jeden einzelnen Mitmenschen zu nehmen. Jeder Christ soll sich so für eine bessere Welt engagieren und den Menschen offen und freundlich begegnen. Und auf jeden Fall freuen wir uns schon auf das nächste Jahr auf den 101. Katholikentag in Münster mit dem Leitthema „Suche Frieden“ (Psalm 34).

Marie Hagenbourger