Exkursion der Erdkundekurse 11 und 12

Am 11.09.17 machten sich die zwei Erdkundekurse der Stufe 11 und 12, unter Leitung von Herrn Alt, mit dem Bus auf den Weg zu einer Exkursion in den Pfälzer Wald, nach Freiburg und an den Kaiserstuhl.Die erste Station war der Teufelstisch im Dahner Felsenland: Eine Steinformation, die aus Buntsandstein besteht und durch Erosion (Abtragung) eine tischartige Form erhalten hat. Der Schwerpunkt lag dabei bei den unterschiedlichen Gesteinsschichten, die in verschiedenen Zeitaltern entstanden sind, und dem Boden. Interessanterweise wäre der Pfälzer Wald ohne Deflation (flächenhafte Abtragung von Lockermaterial durch Wind) und Erosion der Buntsandsteinschichten wenigstens 800 m höher als er heute misst – also sozusagen mehr als das Doppelte der heutigen höchsten Pfälzer Erhebung -, was von großer Kraft der Erosion zeugt.

Danach fuhren wir durch die Oberrheinische Tiefebene nach Freiburg, also in eine Stadt, die in den Stadtvierteln Vauban und Rieselfeld sehr auf ökologische Aspekte achtet. So kann man dort eine vorgeschriebene Bauhöhe, viel Grünfläche, Niedrig-Energiehäuser, eine gute Verkehrsanbindung, Quartiersgemeinschaften und ein altersübergreifendes soziales und ökologisches Umfeld feststellen. Besonders beeindruckend war das Heliotrop im Stadtteil Vauban, welches das weltweit erste Plusenergiehaus ist, d.h. das Haus verbraucht so gut wie keine Energie, da es, mit Solarzellen ausgestattet, immer mit der Sonne mitdreht. Vauban fällt direkt durch seine farbenfrohen Gebäude auf. Das auf einem ehemaligen Kasernengelände errichtete Viertel wird von Stadtplanern und Studenten als ein besonders gelungenes Beispiel der Stadtplanung angeführt.

In einer Stadtführung durch Herrn Alt erfuhren wir mehr über die Architektur und Geschichte Freiburgs. Nach einem angenehmen Abend in Freiburgs schöner Altstadt – mit einem sehr langen Fußweg verbunden! – und einer Übernachtung in der Jugendherberge ging es dienstags zum Kaiserstuhl, wo wir die Terrassierung und Lössvorkommen – gute Voraussetzungen für den Weintraubenanbau – analysieren konnten. Ursprünglich war Löss eine Bezeichnung für den hellgelben feinen Boden im Oberrheingraben. Die Entstehung führt in die Eiszeit zurück, wo kalte Fallwinde feinkörniges Material (überwiegend Schluff) aufnahmen und dieses mehrere hundert Kilometer weit in Richtung der Mittelgebirge transportierten, wo es im Vorland (dichtere Vegetation) abgelagert wurde. Erstaunlicherweise können am Kaiserstuhl bis zu 30m hohe Lössschichten vorkommen. Allerdings konnten wir auch die Folgen von „Meliorisationsmaßnahmen“ feststellen, die beispielsweise durch das Fehlen von Baumbestand als Schutzwälle zu Erosionen und Abtragungen führen können.

Trotz des regnerischen Wetters hatten wir die Möglichkeit, außerhalb des Klassenzimmers die im Erdkundeunterricht vermittelten Themen einmal praktisch zu erfahren.

 

 

Pauline Schlicker und Marie Hagenbourger