Geschichtsunterricht vor Ort – Exkursion ins KZ Natzweiler-Struthof

Nach intensiver Behandlung des Themas „Nationalsozialismus“ im Geschichtsunterricht begaben wir, die Klassen 10a und 10b, uns am 25. April ins ehemalige KZ Natzweiler-Struthof, um das Gelernte an diesem Schauplatz der deutschen Vergangenheit zu erleben.

Dazu versammelten wir uns früh morgens vor der Kirche des Missionshauses St. Wendel, um dann etwas verspätet mit dem Bus in Richtung des kleinen französischen Dorfes Natzweiler im Elsass, nahe bei Straßburg, zu fahren. Begleitet wurden wir dabei von unseren Lehrern Frau Ohlmann und Herr Schackmar. Während der Fahrt stieg Axel Brück, welcher uns durch das ehemalige KZ führte, zu und versorgte uns sogleich mit weiteren Informationen über den Nationalsozialismus.

Vor Ort wurde uns zunächst die ehemalige Sandgrube gezeigt, hier wurden die ersten Opfer dieses Konzentrationslagers erschossen. Danach fuhren wir zum Steinbruch, welcher sich auf einer Höhe von 800 Metern befindet und im Kontrast zu den erschreckenden Gräueltaten der NS-Zeit einen erstaunlich malerischen Ausblick über die Vogesen und das malerische Dorf bot.

Des Weiteren wurde uns  im Zentrum der Deportierten ein Film über die Entwicklung des KZs im Laufe seiner Existenz und dessen Auswirkungen auf Zeitgenossen und spätere Generationen vorgeführt.

Die etwas abseits des terrassenförmig angelegten Lagers gelegene Villa des Lagerkommandanten wirkte äußerst luxuriös und erzeugte Verwunderung und Entsetzen bei uns Schülern. Der Unterschied zwischen dem hohen Lebensstandard des Kommandanten und dem leidvollen Leben der Häftlinge erschien abstoßend und grauenvoll.

Kurze Zeit später betraten wir dann das eigentliche Gelände des Lagers und bekamen einen Überblick über dieses. Neben den Baracken, dem Galgen, den Verbrennungsöfen im Krematorium wurde uns auch durch das Gefängnis, welches für seine Grausamkeit und den Vollzug besonders schlimmer Strafen bekannt ist, veranschaulicht, in welchem Ausmaß die Menschen dort leiden mussten. Auch sollte die Arbeit für die Gefangenen keinesfalls einfach vonstattengehen: Von der unterschiedlichen Höhe der Treppenstufen bis zu mageren Mahlzeiten, alles war auf das Leid der Inhaftierten ausgelegt.

Besonders schockierend war der „Operationsaal“, in dem an den Gefangenen menschenverachtende Experimente durchgeführt wurden. Der Anblick des Seziertisches löste allgemeines Erschrecken aus.

Unsere Führung durch das KZ endete mit der Besichtigung der vom Lager isolierten Gaskammer.

Auch bei dem abschließenden Flammkuchenessen in einer kleinen elsässischen Wirtschaft blieb das Erlebte Thema. Die Schrecken aus der Vergangenheit schienen nachzuhallen, ein bleibender Eindruck entstand bei jedem Schüler.

An dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal herzlich bei Frau Ohlmann und Herrn Schackmar für die Ermöglichung dieser Exkursion und natürlich bei Axel Brück für die informative Führung durch das Lager!

Moritz Kirsch, 10b