Viele Schülerinnen und Schülern und sicher auch Lehrerinnen und Lehrer staunten heute morgen nicht schlecht, als sie an der Einfahrt zum Parkplatz vor dem Missionshaus ankamen. Brannten dort auf den Stufen zur Missionhauskirche Grablichter, oder sah man doch nur die Reflektoren eines abgestellten Schulranzens? Erst beim Vorbeigehen konnte man sehen, dass es tatsächlich Kerzen waren, die dort brannten, und unter ihnen lag ein sorgfältig vorbereitetes laminiertes Blatt, das die Erklärung für das Aufstellen der Kerzen gab: Unter der Kopie der Todesanzeige für Pater Göser war zu lesen:
„Hier auf den Stufen vor der Schule hat Pater Göser unzählige Stunden mit uns verbracht. Mit uns gewartet, uns zugehört, uns Mut gemacht – bei Wind und Wetter – jeden Tag vor dem Unterricht und auch nach Schulschluss“
Da sich die wenigsten Mitglieder unserer Schulgemeinschaft noch an Pater Göser erinnern werden, seien für alle übrigen die Seiten des Jahrbuchs 1989 angefügt, die die Beliebtheit Pater Gösers aber auch die Betroffenheit der damaligen Schüler und Lehrer dokumentieren.
Damals schrieb eine Schülerin der Mittelstufe: „Wir werden Sie nie vergessen, denn Sie waren einmalig!“ Schön, dass hier auch 30 Jahre nach Pater Gösers Tod jemand Wort gehalten hat!
Eine Kerze entzünden, heißt ein Licht in das Dunkle zu stellen,
Orientierung zu geben und ein Zeichen zu setzen, dass man sich jemandes erinnert, der für einen selbst „Licht“ war, Wärme verströmte und Geborgenheit schenkte. Erinnerung ist es also, die die Kerze zum Leuchten bringt.