Geschichte

Im Jahre 1898 kaufte P. Arnold-Janssen den „Langenfelder Hof“, wie das gesamte Gelände aus Wald-, Wiesen und Feldflächen (340 ha insgesamt) genannt wurde, das dann in den kommenden Jahren zum „Paterhof“, dem Missionshaus St. Wendel ausgebaut wurde. Dem im Jahre 2003 heilig gesprochenen P. Arnold Janssen ging es darum, eine weitere „Bildungsstätte“ in seinem schon 1875 in Steyl (Niederlande) gegründeten Orden der Steyler Missionare zu errichten. Seine Vision war es, junge Männer auszubilden, um sie dann in die entlegenen Missionsgebiete in aller Welt schicken zu können. Deshalb wurde schon im Jahre 1900 neben der handwerklichen Ausbildung auf dem „Hof“ auch mit der Schule im Missionshaus begonnen. Im Laufe der Jahre gingen etwa 600 Männer als Priester und Brüder, hauptsächlich aus der Schule, aber auch aus den Werkstätten, hervor, die sich als Missionare der Steyler Gemeinschaft anschlossen. Eine nicht genau ermittelte Zahl der Missionsschüler schlossen sich auch anderen religiösen Kongregationen an oder wurden Diözesanpriester.

Gegen Mitte der 60er Jahre wandte sich der Trend, und das Eintreten der Absolventen in die Ordensgemeinschaft der Steyler wurde eher die Ausnahme. Die Schule hatte sich aber –  in den vorangegangenen Jahren hatten sich auch nicht immer alle für den kirchlichen Weg entschieden – einen Ruf als Gymnasium erarbeitet, der sich durchaus sehen lassen konnte. So drängten Anfragen von verschiedenster Seite am Ende der 60er Jahre darauf, die Schule solle sich doch für externe Schüler öffnen. Dies geschah dann auch 1968. Es war der Startschuss für eine rasante Entwicklung, denn die Schülerzahlen stiegen schnell. War die Schule früher einmal nur Internatsschule und eine verschworene „Lebens-Arbeits- und Bildungsgemeinschaft“, so sahen die Zahlen und auch die Realität 1980 schon ganz anders aus: Insgesamt 650 Schüler und davon „nur“ noch 150 Interne! Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der ehemaligen „Missionsschule“ zu einem modernen Gymnasium war die Aufnahme von Mädchen im Jahre 1984. Der Internatsbetrieb erübrigte sich bald und die Pforten wurden Anfang der 90er geschlossen. Die allseits verbesserte Infrastruktur hatte nicht nur dazu beigetragen, sondern überall die früheren Internate notwendigerweise – bis auf wenige elitäre Ausnahmen – zur Schließung gebracht. Das Arnold-Janssen-Gymnasium hatte sich somit auch gewandelt.

Geblieben ist die christliche Ausrichtung, der klare und unerschütterliche Auftrag, Bildung und Wissen im Sinn und Geist eines liberalen und kritischen Verständnisses von Glauben und Kirchlichkeit zu vermitteln.

Bis hinein in das Jahr 2008 war wenigstens noch ein Pater im Schuldienst tätig. Das ist heute leider nicht mehr so, weil auch die Steyler, wie alle kirchlichen Organisationen, massive Nachwuchsprobleme haben. Die vielen Patres, die über Jahrzehnte Generationen von Schülern geprägt und gebildet haben, sind leider nicht mehr unter uns oder haben bei weitem die Altersgrenze überschritten. Heute sind noch zwei Steyler Patres fest in der Schule verankert, ein Schulseelsorger und der ordensinterne Schulrektor. Aber auch sie sind nicht allein dafür verantwortlich, dass der Geist Jesu Christi im Schulalltag erhalten bleibt. Viele engagierte und kompetente LehrerInnen haben sich den Auftrag des Ordens im Arnold-Janssen-Gymnasium zu eigen gemacht und arbeiten ganz im Sinne unserer katholischen Privatschule, die Wissen nie getrennt von Werten christlicher Weltanschauung vermitteln will.