Vom Arnold-Janssen-Gymnasium St. Wendel an die Humboldt Universität Berlin

„Zwischen Humboldt und preußischem Arkadien – Antike in Berlin und Brandenburg“ Vier Tage an der Summer School des August-Boeckh-Antikezentrums der Humboldt Universität Berlin

 

Nach bestandenem Auswahlverfahren hatte ich während der Sommerferien die Gelegenheit, in der Zeit vom 27.07.-30.07. 2017 zusammen mit 17 anderen Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland an der von Humboldt Universität zu Berlin ausgerichteten Summer School teilzunehmen.

Das Thema der diesjährigen Sommer-Veranstaltung lautete „Zwischen Humboldt und preußischem Arkadien – Antike in Berlin und Brandenburg“. Unsere Unterkunft befand sich in Berlin-Kladow direkt in der Nähe der Havel. Dort wurden wir von Prof. Dr. Stefan Kipf und Dr. Martin Stöckinger, den beiden Organisatoren der Summer School, freundlich begrüßt und willkommen geheißen. Die beiden Herren erläuterten uns das Wirkungsfeld des August-Boeckh-Antikezentrums der HU (Humboldt Universität) Berlin, das sich schwerpunktmäßig mit interdisziplinären Aktivitäten in den klassischen Altertumswissenschaften beschäftigt. Im Anschluss daran informierte Privatdozent Dr. Stefan Altekamp in einem Vortrag über Berlins Architektur und deren Verbindung zu antiken Vorbildern.

Den nächsten Tag verbrachten wir außerhalb von Berlin in Potsdam, im Schloss Sanssouci, das nach Plänen des Preußenkönigs Friedrich II. (des Alten Fritz) im Rokokostil erbaut wurde. Vormittags durften wir uns in einen Bereich begeben, der dem „normalen“ Besucher verwehrt bleibt: in der Restauratorenwerkstatt erhielten wir einen Einblick in die vielfältigen und diffizilen Tätigkeiten der dort Beschäftigten. Nach dem Lunch stand eine Führung durch die „Neuen Kammern im Park Sanssouci“ auf dem Programm, wobei vor allem der Ovidsaal im Mittelpunkt des Interesses stand. Dieser Saal erinnert an eine französische Spiegelgalerie und ist mit 14 vergoldeten Stuckreliefs geschmückt, die nach Motiven aus Ovids Metamorphosen gestaltet wurden. Den Abschluss des Nachmittagsprogramms bildete ein erholsamer Spaziergang durch den sommerlichen Schlosspark. Der Samstag führte uns nach Berlin-Mitte, wo Dr. Thomas Poiss uns in den Räumlichkeiten der HU über die Geschichte der Altertumswissenschaften in Berlin informierte. Danach erwarteten uns Führungen im Alten Museum, das die Antikensammlung der Staatlichen Museen beherbergt, und im Neuen Museum, in dem sich heute die Papyrussammlung und die Sammlung ägyptischer Kunst befinden. Den Abschluss bildete das Wahrzeichen Berlins, das Brandenburger Tor, dessen Bildprogramm, bei dem die Antike offensichtlich Pate gestanden hat, wir in Kleingruppen bearbeiteten.

Am letzten Tag werteten wir unserer Erkenntnisse über die Architektur des Brandenburger Tors aus und konnten an die anwesenden Hochschullehrer Fragen zum Studium richten.

Damit ging ein interessantes und lehrreiches Seminar zu Ende, das mir Berlin in seiner Geschichte und Architektur und deren Verbindung zur Antike sehr viel näher gebracht hat.

Emily Becker